Die als FaGe-Exkursion betitelte Veranstaltung vom 29.04.2014 führte uns an das Kantonsspital Münsterlingen, wo wir mehr über die Ausbildung der Fachfrau Gesundheit EFZ bzw. des Fachmanns Gesundheit EFZ erfahren sollten.
Derzeit gibt es in
Münsterlingen 15 FaGe-Lehrstellen. Die Ausbildung dauert drei Jahre , kann aber
bei bestimmten Voraussetzungen auch auf zwei Jahre verkürzt werden. Die Berufsfachschule
Gesundheit und Soziales (BFGS) befindet sich in Weinfelden. Ebenfalls in Weinfelden
befindet sich der 3te Lernort, finden die ÜKs statt (insgesamt 34 Tage über das
1. bis 5. Semester). Die Entlohnung der Lernenden beträgt im ersten Lehrjahr
750 Franken, im zweiten 950 und im dritten Lehrjahr 1250 Franken pro Monat.
Die Bewerber sollten einem
bestimmten Anforderungsprofil entsprechen, welches sich aus den folgenden
Punkten ergibt: Die Motivation sollte in dem Bewerbungsschreiben klar
ersichtlich sein. Die obligatorische Schulzeit muss abgeleistet sein. Aus dem
Zeugnis sind die erforderlichen sozialen Kompetenzen ersichtlich. Die Bewerber
sollten über ein gewisses Durchhaltevermögen sowie Teamfähigkeit verfügen.
Zusätzlich bietet das Kantonsspital Schnupperwochen im Gesundheits- und Sozialbereich
an (i.d.R. 3 Tage). Ausserdem müssen noch bestimmte Rahmenbedingungen wie das
Mindestalter von 16 Jahren eingehalten werden. Das Jugendschutzgesetz regelt
den Einsatz der Lernenden ab 16 Jahren bezüglich Nacht- und Sonntagsarbeit. Der
Arbeitsbeginn ist mehrheitlich um sieben Uhr morgens. Lehrmaterial und Spesen
gehen zu Lasten der Lernenden.
Bei Akzeptanz der Bewerbung
koordiniert das zentrale Direktionssekretariat die Verteilung der Lernenden an
die beiden Kantonsspitäler Münsterlingen und Frauenfeld. Hierbei wird auf eine
optimale Verteilung der Lernenden hinsichtlich des Arbeitsweges und der
angegebenen Prioritäten geachtet.
Die Schwerpunkte liegen im
ersten Lehrjahr auf dem Kennenlernen der Strukturen (Arbeitsfelder, erster
Theorie-Praxis-Transfer) und dem sicheren Einüben der Grundlagen in Pflege,
Administration und Logistik. Ausserdem sollen die Lernenden sich mit dem
eigenen Lernprozess auseinandersetzen. Der Praxisanteil liegt bei drei
Arbeitstagen, zwei Tage gehen die Lernenden in die BFGS.
Schlüsselqualifikationen i.d. Pflege |
Im zweiten Lehrjahr stehen
vermehrt medizinaltechnische Verrichtungen im Mittelpunkt, der Umgang mit
Krisen und Notfallsituationen sowie die Durchführung von Prävention in der
Pflege. Die Schüler lernen Ressourcen mit einzubeziehen und eigene Ressourcen
vermehrt zu nutzen. Der Anteil Praxis/Schule beträgt auch hier wieder drei Tage
zu zwei Tage.
Im dritten Lehrjahr stehen nun
vier Tage Praxis zur Verfügung. Die Lernenden sollen nun ihr Wissen auch auf
andere Situationen transferieren können und sich in einzelnen Kompetenzbereiche
vertiefen. Ausserdem bereiten sie sich auf die Lehrabschlussprüfung vor.
Viele FaGe-Kräfte betreten nach
erfolgter Ausbildung die Tertiärstufe, indem sie auf die höhere Fachschule wechseln.
Für eine HF-Ausbildung bieten sich auch andere Berufsausbildungen an, werden
jedoch oft an ein einführendes Praktikum geknüpft, um sicher zu gehen, dass die
betreffenden Auszubildenden auch ein gewisses Grundverständnis mitbringen.
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