Freitag, 24. Januar 2014

In der Kürze liegt die Würze – BP Modul KW 3



Ich habe einen Kurs im Schnelllesen mitgemacht und bin nun in der Lage, "Krieg und Frieden" in zwanzig Minuten durchzulesen. Es handelt von Russland.
Woody Allen (*1935)

Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie viele angehende Lehrer oder auch die, welche bereits mitten im Berufsleben stehen, doch immer wieder Probleme damit haben, das vorzuleben, was sie eigentlich von ihren Schülern einfordern. Ich möchte mich gar nicht über die gesamte Bandbreite auslassen, sondern lediglich auf das Thema Zeit oder treffender, das Zeitmanagement, beschränken. Startet man zu diesem Begriff eine Internetsuche findet sich z.B. auf www.wissen.de folgender Satz: "Die richtige Zeiteinteilung ist eine wesentliche Voraussetzung für optimales Lernen. Deshalb zählt das Zeitmanagement auch zu den zentralen Arbeits- und Lerntechniken." Wenn ich mir diese Aussage vor Augen halte, komme ich rückblickend auf die letzte BP-Veranstaltung doch etwas ins Grübeln.
Wie alles begann… der Aufhänger der Veranstaltung war die Aufgabe, dass jeder einen Lernauftrag oder LernJob erstellen sollte. In diesem Zusammenhang sollte ein zu dem LernJob passendes Poster, mit den zuvor eingeübten Techniken des Visual Facilitating, gestaltet werden. Die Präsentation der LernJobs vor den Postern war dann das Thema der Sitzung. Schnell war der Bärensaal in einen bunten Marktplatz verwandelt, kaum ein Flecken Wand mehr frei und alle Stellwände voller Poster. Aufgrund der Menge der wirklich sehr  guten LernJobs und Poster war es absehbar, dass es nicht möglich sein wird, jeden einzelnen Marktstand ausführlich vorzustellen. Daher hiess die Vorgabe: "stelle dein Projekt in 1,5 Minuten vor, was ist aus didaktischer Sicht besonders an deinem LernJob?" Leider hatten wir doch fast alle unsere Probleme in dieser kurzen Zeit auf den Punkt zu kommen, was dazu führte, dass einige Vorstellungen leider etwas abrupt unterbrochen werden mussten oder einfach zu lang waren. Nachdem die ersten Vortragenden schwer zu bremsen waren, musste ein Zeitnehmer benannt werden, um die 90 Sekunden einzuhalten - dennoch war manch Redefluss kaum zu bändigen. Rückblickend möchte ich sagen, dass es eine schöne Übung war, zu sehen, dass es gar nicht so einfach ist, bestimmte Vorgaben einzuhalten.
Natürlich ist kein Lehrer ein Herr oder Frau Perfect, aber ich finde es absolut sinnvoll, wenn wir auch kurz mal innehalten, uns unser eigenes Verhalten vor Augen führen und mit dem vergleichen, was wir von anderen verlangen. Auch wenn ich zu diesem besonderen Fall des missratenen Zeitmanagements keine Patentrezepte präsentiere, finde ich es schon absolut hilfreich, sich dessen bewusst zu sein und dann beim nächsten Mal versuchen, die Zeit ein wenig besser einzuteilen.

3 Kommentare:

  1. Hallo Alexis

    Ich finde es spannend, dass du in deinem Blogpost das Zeitmanagement erwähnst. Wenn ich selber an diese Veranstaltung des BP-Moduls zurückdenke, so war es wirklich witzig zu sehen, dass es den meisten schwer fiel, das beabsichtigte Zeitlimit einzuhalten. Anfänglich schrieb Max ja mal in den Jobs to do für diese Veranstaltung, dass man 2 Minuten Zeit hat für seine Präsentation, aber ich bin überzeugt, auch diese 2 Minuten hätten wohl vielen nicht gereicht. Wäre ich nicht erst gegen Ende der Vorstellungsrunde an der Reihe gewesen, hätte ich wohl auch mit Problemen zu kämpfen gehabt, um das Zeitlimit einzuhalten. Da ich aber die Probleme der anderen sah, passte ich meine kurze Vorstellung während den Präsentationen der anderen noch an und verkürzte sie auf das Nötigste, was mir dann auch einigermassen gelang.

    Ein gutes Zeitmanagement erachte ich wie du als enorm wichtig für einen Lehrer. Das erste Praktikum als Sportlehrer, welches ich letztes Jahr absolvierte, führte mir das wieder klar vor Augen. Beim Halten einer Einzellektion hatte ich regelmässig Mühe damit, nicht zuviel Inhalt reinzupacken. So kam es meistens dazu, dass ich den von mir geplanten Inhalt jeweils kürzen musste. Deswegen finde ich es um so wichtiger, dass man in der Lage ist, die Dinge auf den Punkt zu bringen und dadurch aber auch nicht zuviel Inhalt zu verlieren. Vielfach ist dies ein schwieriges Unterfangen, jedoch mit einer guten Planung und auch einiger Erfahrung, so bin ich überzeugt, kann dies auch mir gelingen. :-)

    Gruss Manuel

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    1. Hallo Manuel
      Ich glaube wir werden alle bei unserem ersten Praktikum dastehen und total motiviert gleich alles ausprobieren wollen...und dann sehr schnell merken, dass die Zeit nicht reicht. Aber das sind die Erfahrungen, die man wohl machen muss und wird - und die möchte ich auch nicht missen. Dann ist die Spontanität gefragt, aber auch die gute Vorbereitung, die hoffentlich auch noch irgendwo einen Notausstieg aus dem Programm vorsieht. Aber genau diese Flexibilität finde ich dann recht spannend.
      Die andere Sache beim Zeitmanagement ist, dass wir ja auch gewisse Erwartungen diesbezüglich an unsere Schüler haben. Genau deswegen finde ich es ungemein wichtig auch selbst zu merken, wie man mit diesem Thema umgeht. Man kann nicht Dinge von jemandem erwarten, die man selbst nicht beherrscht - aber da muss man dann auch ehrlich genug zu sich selbst sein, um dies zu erkennen.
      Schönen Gruss und besten Dank für deinen Input :-)
      A.

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  2. Lieber Blogger, Lieber Manuel

    Ihr sprecht hier zwei spannenden und wichtige Themen an: Einerseits das Zeitmanagement, andererseits das - ich nenne es einmal so - das Selbstmanagement.

    Ich denke wir sollten alle in der Lage sein, etwas zu lesen und daraus Infos rauszuziehen, wie zum Beispiel bei der Vorgabe zum Lernjob. Und wenn es heisst zwei Minuten dann sollte sich jeder auch daran halten. Im eigenen Unterricht ist es etwas anderes, immerhin bis zu einem gewissen grad. Dort kann schneller einmal etwas unvorhergesehenes dazwischenkommen. Da benötigt jeder ein gewisses Mass an Flexibilität.

    Zum Selbstmanagement: Das Hinterfragen des eigenen Erleben uns Verhalten ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig. Darauf zielen aber auch die Werte und Prämissen ab, wie wir es in der Allgemeinen Didaktik ja mit auf den Weg bekommen.

    Lg
    S*

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