Montag, 18. November 2013

3 Fliegen mit einer Klappe - BP Modul KW 44

Zwar sind wir auch in der zweiten Woche unseres BP-Moduls noch immer ohne Dozent, aber dank eines LernJobs max-imal beschäftigt... Der Auftrag ist, als kleine Feldforschung zur Berufspädagogik, ein Interview mit einem/er Berufslernenden zu führen. Im Vorfeld sind folgende Textstellen zu studieren: Unterrichten an Berufsfachschulen (Kap. S. 39) und Berufsbildung in der Schweiz (Kap. 8 und 13). Bei der Vorbereitung des Interviews seien noch kurz meine Mitstudenten lobend erwähnt, die sich allesamt als äusserst hilfsbereit erwiesen haben. Sei es bei dem Angebot ein Interview organisieren zu helfen, Unterstützung mit Literatur oder allgemeinen Ideen – Danke für die Kollegialität!
Das Interview selbst verdanke ich einer Lernpartnerschaft mit Adi, der sich hierfür an seine ehemalige Ausbildungsstätte in Wald wendet. Gemeinsam haben wir uns schnell auf ein Vorgehen geeinigt und ziehen los. Neu für mich ist hier das Thema der Berufsbildung in der Schweiz und so lerne ich Vorfeld und im Laufe dieses Interviews einiges dazu. Die Literatur kann natürlich nur einen allgemeinen Überblick über die Geschichte, Gesetzgebung und den Stand der Forschung geben, nicht jedoch individuelle Erfahrungen und Bedürfnisse berücksichtigen. Ein Thema, welches in unserem Interview immer wieder durchscheint ist das Thema der Berufswahlunterstützung, welches in der vorliegenden Literatur zwar angesprochen aber nicht vertieft wird. Unsere Lernende spricht von verschiedenen Schnupperangeboten und davon, dass sie gerne auch mal was ganz anderes machen würde. Dennoch hat sie sich zunächst für die Sicherheit entschieden und die KV-Ausbildung begonnen. Die Thematik Berufswahl zwischen Wunsch und Sicherheitsdenken empfinde ich als bedeutend in der beruflichen Entwicklung junger Menschen.
Für mich bedeutet dieser LernJob auch, dass ich regionale Strukturen anhand eines konkreten Beispiels kennenlerne und mir nun so auch viel besser vorstellen kann (Ausbildungsort in Wald, Berufsfachschule in Wetzikon, RLA in Pfäffikon, Beurteilung PE in Zürich). Auch wenn unsere Lernende diese Strukturen nicht genau beschreibt, lässt sich immerhin eine Idee davon entwickeln.
Eine wichtige Frage, die wir uns bei diesem LernJob immer wieder stellen, ist der Bezug zu unserem Fach, der Geografie.
Dieses Fach eignet sich natürlich hervorragend für die Datenerhebung ausserhalb der Schule, also der Feldforschung. Da sich die Disziplin mit der Thematik befasst, wie sich der Mensch im Raum verhält und wie sich beide gegenseitig beeinflussen, lassen sich recht einfach Bezüge zum Alltag herstellen und vor Ort untersuchen. Gerade die Teildisziplin Wirtschaftsgeografie ermöglicht es rasch Bezüge zur Berufspraxis der Schüler herzustellen und diese anhand eines solchen LernJobs zu erarbeiten. Die Methode des Interviews eignet sich hervorragend als Mittel des Erkenntnisgewinns in Hinblick auf Sachverhalte, die sich nicht oder nur schwierig im Vorfeld recherchieren lassen. Je nach Aufgabenstellung lassen sich Interviews mit zufälligen Gesprächspartnern oder Passanten führen, direkt betroffene oder auch Experten zum Thema befragen. Allein die Überlegung wie und mit wem ein Interview geführt werden soll und die Vorbereitung des Fragenkatalogs bewirkt schon eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema.
Mein Fazit: eigentlich recht clever - auch ohne Max sehr gut beschäftigt, mit dem LernJob eine interessante Arbeitsmethode erfahren und ausserdem erste Schritte in die Welt der schweizerischen Berufsbildung unternommen. Auf einer Skala von 1-6 würde ich 5 goldene Fliegenklatschen verleihen.

Sonntag, 17. November 2013

Message in a bottle - BP-Modul KW 43

Ein kleiner Einstieg in das Modul Berufspädagogik: Anstelle einer Lehrveranstaltung im "ordentlichen Sinne" gilt es Max im fernen China zu grüssen... eigentlich eine banale Geschichte: "setzt euch in Gruppen zusammen, gestaltet eine Grusskarte oder dergleichen und formuliert dort eure Wünsche und Erwartungen..." Geplant ist die Ergebnisse zu fotografieren und per Email zu verschicken.

Als PH-Neuling und schon-lange-nicht-mehr-auf-der-Uni-Gewesener muss ich mich erst noch an das neue Arbeiten hier gewöhnen. Nicht dass es mir schwer fallen würde mit anderen im Team zu arbeiten, aber dass es im Vergleich zu meinen eigenen Erfahrungen so oft gefordert wird, ist neu - und spannend. Gerade auch weil ich so viel schneller mit anderen Mitstudenten in Kontakt komme, liegt mir diese Arbeitstechnik. Neben dem sozialen Aspekt der Gruppe merke ich auch jedes Mal aufs Neue, wie mich die Arbeit mit anderen, die mir (mal ganz neuenglisch ausgedrückt) Input und Feedback geben, dazu bringt, eigene Standpunkte zu überdenken und weitere Denkanstösse aufzunehmen.

Die Aufgabe selber... in der Art der kreativen Umsetzung sozusagen ein Selbstläufer mit einer derart heterogenen Schar an Teilnehmern in diesem Modul. Und in der Tat lässt sich die Vielfalt der gestalteten Flip-Chart Formate durchaus sehen: Mir persönlich hat übrigens die Twittervariante am besten gefallen. Zurück zum eigentlichen Inhalt der Charts... welche Erwartungen und Wünsche formulieren? Klar wünscht man sich einen interessanten Kurs, etwas zu lernen, sinnvolle Sachen mit nach Hause zu nehmen - aber ganz ehrlich kaum einer aus der Gruppe hat zu diesem Zeitpunkt eine Ahnung, was dieses Modul der Berufspädagogik mit sich bringen wird. Ein spannender Aspekt in der Formulierung der Wünsche und Erwartungen auf unserer "Postkarte": Alle fünf in der Gruppe gestalten und unterschreiben gemeinsam, also soll doch auch jede Aussage von jedem vertretbar sein... nicht uninteressant, wenn es zu kontroversen oder missverständlichen Aussagen kommt. 

Nochmal zurück zum Titel... selbstredend, dass es beim Thema China zu ironischen Kommentaren in Bezug auf die grosse chinesische Firewall und Internetzensur kommt. Und wie sich später herausstellen sollte, sind auch tatsächlich unsere Beiträge zum Teil wohl nicht per Email bei Max in China angekommen... hätten wir doch eine Flaschenpost geschickt, die hätte es womöglich geschafft....